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Bremen

„Verschleppt. Versklavt. Vergessen? Zwangsarbeit in Bremen 1939–1945“  

12.10.2023
Focke Museum

in Bremen

Zwangsarbeit war eines der alltäglichsten und sichtbarsten Verbrechen im Nationalsozialismus. Bremen und Bremerhaven zählten zu den bedeutendsten Rüstungsstandorten des „Dritten Reiches“. Bereits vor dem Krieg herrschte Arbeitskräftemangel. Rüstungskommando und Handelskammer bemühten sich deshalb von Beginn an intensiv um Zuweisungen von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern und -arbeiterinnen. Ein dichtes Netz von Lagern entstand. Die ersten Jahrzehnte nach Kriegsende waren dennoch geprägt vom Vergessen: Die Deportation, Ausbeutung und rassistische Behandlung der ausländischen Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen galten in der deutschen Bevölkerung nicht als Verbrechen, auch deshalb, weil die Sklavenarbeit nicht entschädigt wurde und die Verantwortlichen nicht juristisch belangt. Erst seit den späten 1970er-Jahren begannen zivilgesellschaftlich Engagierte zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Bremen zu recherchieren und Kontakt zu Überlebenden und Angehörigen von früheren Lagerinsassen aufzunehmen. Diese Ausstellung möchte am Beispiel einiger Orte und von Biografien einzelner Betroffener Einblicke in die Realität von Zwangsarbeit in Bremen und Bremerhaven während des Zweiten Weltkriegs vermitteln. Zugleich will sie das umfassende Wissen von zahlreichen engagierten Aktivisten und Aktivistinnen und Forschenden aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft sichern und würdigen, die sich bereits seit Jahrzehnten für die Aufarbeitung einsetzen.
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