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06.11.2024
Hafenklang
in Hamburg
19:00Eintritt: 14.73 €
Soltera, das experimentelle Tanzmusikprojekt aus Los Angeles, ist die Kreation der kolumbianisch-amerikanischen Künstlerin Tania Ordoñez. Inspiriert durch das San Fernando Valley, wo Hinterhofshows zur Leinwand ihrer künstlerischen Entwicklung wurden, begann Soltera 2018 ihre musikalische Soloreise. Ordoñez gestaltete ihren Klangteppich auf raffinierte Weise mit geliehenen Synthesizern und Drum Machines und vermischt Elemente von Techno und House nahtlos mit einem Punk-Ethos. Als Live-Auftritt hat sich Soltera zu einem leistungsstarken Ensemble mit dem Musiker Langosta für Synthesizer/Gesang und dem Künstler Pacoima Techno für Produktion/Gesang entwickelt. Das Ensemble wird durch die Saxophon-Stile des Modedesigners Edwin Mohney, auch bekannt als Limo, für eine zusätzliche Ebene klanglicher Faszination ergänzt. Solteras Auftritte, die als theatralisches und chaotisches Erlebnis beschrieben werden, gehen über das Konventionelle hinaus und bieten dem Publikum eine immersive Klangreise, die Grenzen überschreitet. Achtung! Achtung! Am 20. September 24 wird ein seltenes Wetterphänomen erwartet: eine "Mondscheinpsychose", die sich just in dem Moment zeigen wird, in der das Gewitter vorüber ist. Sie kommt als eine Mischung aus gewittrig-klärenden Gitarrenfeedback-Songs und zart-schmelzenden Folk-Pop-Sternschnuppen. Songs über den Augenblick, in dem der Schmerz nachlässt, der Mond wieder scheinen darf, das Leben Verheißung verspricht. Ein Gänsehautmoment, in dem Gefühltes und Gedachtes zum ersten Mal wieder in eins fließen können, und in dem aber noch die Nachbeben von Verwirrung und Psychose enthalten sind. Diese regenerative Mondscheinpsychose soll am Nacht-Himmel des Noise-Pop & Diskurs-Rock-Horizonts erscheinen und ganz besonders "Bordsteinrosen" mit trappigem Tränenregen benetzen. Der Mond steht ja auch für Transformation, Zugang zum Unterbewussten, Romantik und Fantasie, und nicht zuletzt für so etwas wie weibliche Kraft. Die Wetterexpert:innen rätseln noch, ob es sich bei dem markanten Ereignis um assoziative Tiefausläufer einer „Mondscheinsonate“, in Verbund mit einer „Bordsteinschwalbe“, handelt. Eins ist jedoch klar: der das alles entfachende Wirbelsturm wurde offiziell auf den Namen "The Doctorella" getauft. Nicht nur trat mit Daniel Benyamin ein neuer musikalischer Soulmate in ihr Leben; er brachte auch den Londoner Booker und gelegentlichen The-Doctorella-Livemusiker Gordon Ashdown vom international agierenden Ghost Palace Label mit. Sowie Craig Gray von der Band Lazy Giants; Noise-Rock-Legende aus USA/Seattle und Kanada. In energiereichen Sessions nahm Craig Gray letztes Jahr im Sommer die Gitarren von Sandra und Sascha auf – und fungierte dabei als Gitarrenproduzent. Er lies es auch nicht nehmen, im Schlussteil von „Komm, wir kaufen Sommerkleider“ eine „amerikanische“ Glam-Rock-Gitarre einzuspielen. Und was für eine glückliche Fügung das war: denn die Songs waren komplett fertig komponiert, als 2022/23 die internationalen Musiker im Leben der Doctorellas aufkreuzten. Und besonders Sandra war da gerade von der aktuellen Riege der Londoner Post-Post-Punkbands (z.B. Wet Leg und Dry Cleaning) inspiriert: Und so war es gar keine Frage, dass man beschloss, die Songs in Richtung (psychedelic) Noise Rock zu produzieren. Die Band hatte zuvor, im Lockdown, andere Sorgen gehabt, als sich über das Ausgehverbot in Clubs aufzuregen oder eine sog. „Lockdown-Platte“ zu machen: Vielmehr beschäftigte es sie zutiefst, wie viele Menschen an diesem blöden Corona-Virus gestorben sind oder jetzt an Long-Covid leiden. Auch schwere Krankheiten im engsten Freundeskreis sowie der Tod ihres Vaters (während der Studioarbeit) hatten Kersty und Sandra sehr mitgenommen: und generell mit der Verletzbarkeit des menschlichen Körpers konfrontiert. So erklärt sich auch eine gewisse Schwermut, aber auch Demut und Lebensfreude, in einigen der Songs. Denn sie spielen in den Tiefgaragen deiner Seele und können sich zu hochfahrenden Survivors entwickeln!