Veränderung beginnt selten spektakulär. Sie kündigt sich leise an – als Ahnung, dass das Vertraute nicht mehr passt. Ein Gefühl, das uns erst unruhig macht, bis wir erkennen: Hier stimmt etwas nicht mehr. Viele erleben diesen Zustand als Stillstand, fast wie Ersticken. Doch gerade dieses Dazwischen birgt eine besondere Kraft. Meine Bilder greifen diesen Moment auf: Figuren, die weder angekommen noch festgelegt sind. Sie bewegen sich, sie scheinen im Übergang zu schweben. Linien und Farbflächen halten die Spannung zwischen Abschied und Neubeginn. Jede Spur verweist darauf, dass Leben nicht statisch ist, sondern aus Übergängen besteht. Das Dazwischen ist kein Fehler, sondern ein notwendiger Raum. Es ist wie eine stille Kammer, in der sich das Alte verabschiedet und das Neue erst vorsichtig andeutet. Wer diesen Raum annimmt, statt ihn zu meiden, entdeckt, dass dort Klarheit wächst. Die innere Unruhe verwandelt sich in Offenheit, aus Unsicherheit wird Beweglichkeit. So wie meine Figuren unterwegs sind, so sind auch wir selbst immer wieder Wandernde durch Zwischenzonen. Wer sie durchschreitet, gewinnt nicht nur ein neues Ziel, sondern eine neue Form von innerer Weite.