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02.10.2022
Kulturzentrum Schlachthof, Kesselhalle
in Bremen
20:00
Dunkle Streicher, bedrohliche Trommeln. So
geht es los. Und wird erstmal nicht leichter. Es
gibt sicher flockigere Wege, ein Album zu
eröffnen. Aber warum sollte man das tun – nach
so einem beschissenen Jahr? Und warum nicht
den Leuten erst einmal diesen wuchtigen
Songbrocken namens „Hinüber“ an den Kopf
werfen? Durchatmen kann man ja später. Das
Titelstück und der Rausschmeißer „Unfall“ bilden
eine starke Klammer des im April erscheinenden
Albums von Mine. Auch „Unfall“ ist direkt und
gesellschaftskritisch, ohne dabei belehrend zu
sein. Vielmehr verbeißen sich Mines Fragen im
eigenen Denken.
Als Gegenpol zu den politischen Stücken gibt es auf „Hinüber“ wieder diese
ergreifenden, pointierte Lieder über das Minenfeld der Emotionen und des
Zusammenlebens. Es bleibt weiterhin schwierig bei Mine das „Klingt wie …“-
Referenz-Karussell anzuwerfen. Ihre Musik hat in der deutschen Pop-Landschaft
einen Sonderstatus.