Kategorien
Oldenburg

Melancholie in Schwarz-Weiß. Gisbert Kleinhalz zum 75.

29.08.2024
VHS Oldenburg

in Oldenburg

Über 40 Jahre lang hat der Photograph und Reprograph Gisbert Kleinhalz als Dozent für Fotografie an der Volkshochschule Oldenburg gewirkt. Mehrere Generationen von Fotoschülerinnen und -schülern haben bei ihm das grundlegende Handwerkszeug zum guten Foto erlernt. Er hat das Fotolabor im Kulturspeicher in der Wallstraße aufgebaut und nach dem Umzug der VHS in die Karlstraße noch zahlreiche Gestaltungskurse und Foto-Exkursionen durchgeführt. In diesem Jahr, am 18. April 2024, wäre Gisbert Kleinhalz 75 Jahre alt geworden. Anlass genug, sein eigenes fotografisches Schaffen in Erinnerung zu rufen. Wie er es in seinem Unterricht vermittelt hat, waren ihm auch für seine eigene Arbeit die Grundlagen der Bildgestaltung, das bewusste Sehen und Gestalten und die Beherrschung der Kameratechnik maßgeblich. Sein Schaffen umfasst Porträt-, Akt-, Landschafts-, Industrie- und Architektur-Fotografie sowie politische Bildreportagen. Insbesondere die Schwarzweiß-Fotografie, Verfremdungstechniken und die Arbeit im eigenen Schwarzweiß-Labor nehmen einen großen Raum in seinem Werk ein. In der aktuellen Ausstellung werden vor allem Aufnahmen gezeigt, die Gisbert Kleinhalz in den Jahren 1995 bis 2000 in Mecklenburg-Vorpommern gemacht hat. „Mc Pom“, wie er es selbst gerne genannt hat, bot ihm auf seinen privaten Exkursionen eine Fülle von Motiven. Nach der Wende fanden sich hier noch viele Spuren aus dem sozialistischen Alltag in der DDR sowie viel alte Bausubstanz, die wenig später abgerissen oder renoviert worden ist. „Schönheit im Verfall“ könnte der Untertitel zu dieser Ausstellung lauten. Denn die im Verfall begriffenen Strukturen boten sich für die Schwarzweiß-Fotografie förmlich an. In ihrem morbiden Charme vermitteln die Bilder eine Melancholie, die im Auge des Fotografen als Betrach-ter eine besondere Art von Schönheit ausstrahlt.
  • Google-Maps
  • Telefon
  • Website