Kunst & Musik

Wie klingt die Auseinandersetzung von Benjamin Badock, Gabriela Jolowicz und Thomas Kilpper mit dem Holzschnittwerk von Ernst Ludwig Kirchner? Das ist Gegenstand des aktuellen Konzertprojekts von Sinfonia Concertante. Das Bremer Ensemble, bestehend aus Laienmusiker*innen und Mitgliedern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, spürt dabei Entsprechungen musikalischer Methoden wie Kontrapunkt, Collage, Parodie oder Variation in den bildnerischen Werken der vier ausgestellten Künstler*innen auf. Im Zentrum steht Anton von Weberns expressive Passacaglia. Dieses orchestrale Meisterwerk von 1908 ist ästhetischer wie inhaltlicher Bezugspunkt für eine Auswahl von Kompositionen, die das Irreführende des Adjektivs „holzschnitthaft“ so glaubhaft offenlegen, wie es die Kunstwerke in der Ausstellung tun: Györgi Kúrtags Microludien, eine rhythmusorientierte Verschränkung von John Zorns Cat o’nine tails mit George Antheils Ballet mécanique, urbane Klangbilder von Erich Wolfgang Korngold oder Heinrich Schütz‘ selten gespielte, polyphone Instrumentalwerke bauen unerwartete musikalische Brücken in die Ausstellung Kirchner Holzschnitte.