© Julien Benhamou
Gluck: Iphigénie en Tauride / Thomas Hengelbrock
Samstag 03.05 19:00Uhr
Elbphilharmonie, Großer Saal, Hamburg
Christoph Willibald Gluck wollte sich in seinen Opern ganz auf die packende Darstellung der Handlung konzentrieren und revolutionierte damit die überlangen, ausschweifenden barocken Vorbilder. Den antiken Stoff von »Iphigénie en Tauride« – eine blutrünstige Familientragödie – vertonte er mit fein gezeichneten Charakterstudien, die die inneren Konflikte der Figuren packend in Szene und in wunderschöne Arien setzen. Eine ideale Vorlage für Thomas Hengelbrock und seine Ensembles, die mit einer Synthese aus historisch informierten Interpretationen und hochenergetischem Musizieren seit Langem eine feste Größe im europäischen Musikleben sind. Als Besetzung für die Titelrolle dieses konzertanten Opernabends hat er eine der berührendsten Sopranstimmen der Gegenwart nach Hamburg eingeladen: Gaëlle Arquez, die zuletzt als Carmen in der Elbphilharmonie brillierte. Ihr und den anderen Sängerinnen und Sängern bietet die Handlung viele Möglichkeiten, die ganze Bandbreite an Emotionen zu zeigen: König Agamemnon war einst bereit, seine Tochter Iphigénie der Göttin Diana für den Sieg im Krieg gegen Troja zu opfern. Dafür bringt ihn seine Frau Klytemnästra nach der Rückkehr um; der gemeinsame Sohn Orest rächt den Vater, indem er seine Mutter tötet. Iphigénie allerdings war Agamemnon gar nicht zum Opfer gefallen, Diana hatte sie im letzten Moment gerettet und sie als ihre Priesterin auf die Insel Tauris gebracht. Hierhin kommt Orest auf der Flucht vor ihn quälenden Rachegöttinen. Iphigénie, die eigentlich alle Fremden auf der Insel Diana opfern soll, erkennt ihren Bruder und setzt voller Vergebung der Gewaltspirale ein Ende.
  • Kartenlink
  • Google-Maps
  • Telefon
  • Website