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10.03.2025
LzO Forum
in
18:30
Als 1992 Francis Fukuyamas berühmt gewordenes Werk "Das Ende der Geschichte" mit seinem Hegelschen Geschichtsoptimismus ein Ende der ideologischen Gegensätze und den Sieg der liberalen Demokratie im globalen Kontext prognostizierte, erschien es tatsächlich so, als ob Fukuyama Recht behalten sollte. In den 1990er Jahren stieg die Zahl der demokratischen Systeme deutlich an und allgemein herrschte, trotz einiger blutiger Konflikte, z. B. im ehemaligen Jugoslawien und Ruanda, die Überzeugung vor, das die liberale Demokratie mit Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten, demokratisch legitimierten Institutionen und Freihandel die Zukunft der internationalen Politik darstellen. Ca. 30 Jahre später hat sich die Situation dramatisch geändert: die Zahl der demokratisch verfassten Staaten nimmt weltweit deutlich ab, Russland, China und Indien sind offen autoritäre Systeme die vor Nationalismus und Gewaltanwendung nach innen und außen nicht zurückschrecken, der Weg der USA ist ungewiss und selbst in der EU nehmen Nationalismus und Demokratieverachtung zu. Rechtsextreme und Populisten stellen mittlerweile in der EU zahlreiche Regierungschefs bzw. sind an Regierungen beteiligt und in den beiden größten EU-Mitgliedsstaaten gewinnen rechtsextreme Parteien dramatisch an Zustimmung.