Dreams Are My Reality
Samstag 13.12.2025 00:00
Donnerstag 18.12.2025 00:00
Donnerstag 01.01.2026 00:00
Donnerstag 08.01.2026 00:00
Samstag 17.01.2026 00:00
Affenfaust Galerie, Hamburg
Eintritt: €
Wenn das Jahr sich neigt, die Nächte länger werden und sich Stille über die Straßen legt, beginnen Träume mit der Realität zu flüstern. Die letzte Ausstellung des Jahres 2025 in der Affenfaust Galerie öffnet ein Tor in jene Zwischenwelt, in der die Dinge nicht sind, wie sie scheinen – und doch so erscheinen, als wären sie wahr.
Mit dem Titel Dreams are my reality zitiert die Ausstellung nicht nur eine popkulturelle Zeile aus dem gleichnamigen Song von Richard Sanderson, sondern evoziert ein ganzes Gefühl: jenes vage, bittersüße Schweben zwischen Erinnerung und Imagination, in dem sich Wirklichkeit und Wunsch ineinander spiegeln.
In dieser dichten, dreistimmigen Erzählung begegnen sich drei künstlerische Positionen, die das Surreale, das Verborgene und das Alltägliche auf je eigene Weise ins Bild setzen.
Marc Burckhardt malt mit der Gravitas vergangener Jahrhunderte und den Augen der Gegenwart. Seine Werke greifen die Ästhetik altmeisterlicher Porträts und Tafelbilder auf, doch durchziehen sie Symbole, Tiere, Embleme und Ornamente, die sich einer eindeutigen Lesart entziehen. Die fein gearbeiteten Oberflächen seiner Malereien sind keine Fenster, sondern Spiegel: Man blickt hinein – und entdeckt sich selbst als Figur in einer mythologischen Szene, die weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft verortet ist. Vielleicht ein Traum. Vielleicht ein Gleichnis.
Elmar Lause ist ein Erzähler der Fragmente. Aus Alltagsobjekten, Fundstücken, Malerei und Collage baut er poetisch-humorvolle Welten, die wie Modelle eines absurden Kosmos wirken. Seine Assemblagen gleichen filmischen Schnappschüssen aus einem Universum, das unseren eigenen Sehgewohnheiten nur scheinbar folgt und sich im nächsten Moment in feinen Brüchen, ironischen Brechungen oder doppelbödigen Titeln unterläuft. Der Witz bei Lause ist nie platt, sondern präzise gesetzt – wie ein Zwischenlachen im Traum, das man sich später nicht mehr erklären kann.
Björn Holzweg zeichnet mit Kohle und Bleistift kraftvolle, bildgewaltige Szenen, die zwischen Wildnis und Erinnerung, Instinkt und innerer Bewegung schweben. Seine Arbeiten wirken wie aufgeladene Orte – verlassen, doch voller Präsenz. Tiere, Fragmente und weite, stille Räume entfalten eine eigensinnige Symbolik, roh und direkt, nie dekorativ. Holzwegs Zeichnungen sind keine Erzählungen – sie sind Zustände, Spuren, innere Landschaften. Man begegnet ihnen nicht zufällig.
