Dass die Schweiz neben Berggipfeln und dem Regisseur Christoph Marthaler auch eine extrem interessante Popmusikszene hervorgebracht hat, zeigt dieser Abend mit drei helvetischen Acts von internationalem Format: Dino Brandão, der zuletzt 2021 beim Sommerfestival mit Sophie Hunger und Faber im Trio in der Elbphilharmonie auftrat, veröffentlichte 2024 mit seinem Debüt „Self-Inclusion“ ein bittersüßes Popalbum. Darauf singt er über persönliche Themen wie Herkunft und Krankheit mit einer stilistischen Bandbreite von Folk über Noise-Rock bis Afrobeat. Mit der Musikerin Mel D spielt Brandão nicht nur in der Band von Faber, sondern produzierte auch 2024 ihre Debüt-EP – gemeinsam mit dem Chilly-Gonzales-Produzenten Renaud Letang: kunstvolle, lange nachwirkende Indiepop-Songs, mit denen Mel D erst im März eine ausverkaufte Kampnagel-Halle in ihren Bann zog, als Support der kanadischen Band Timber Timbre. Im Mai haben Dino Brandão und Mel D einen gemeinsamen Song veröffentlicht und spielen nun auf Einladung des Sommerfestivals ihre jeweiligen Songs live mit einem Schlagzeuger. Danach zeigt das Duo Egopusher, wie das Gefühl von Schwerelosigkeit beim Tanzen entstehen kann. Denn die ekstatische Clubmusik, die Geiger Tobias Preisig und Schlagzeuger Alessandro Giannelli mit Instrumenten live spielen, löst pure Euphorie aus.