
Pavel Haas Quartet
Freitag 03.10. 20:15
De Oosterport, Groningen
Schubert und Dvořáks 14. Symphonie: Von der böhmischen Freude zur Wiener Melancholie
Nach fast drei Jahren in den USA, wo er unter anderem seine berühmte Neunte Symphonie „Aus der Neuen Welt“ komponierte, sehnte sich Dvořák nach der Rückkehr in seine Heimat. Trotz seines Erfolgs vermisste er seine Familie und die böhmische Landschaft. Die ersten Töne seines 14. Streichquartetts schrieb er noch auf der anderen Seite des Ozeans, vollendete es jedoch erst nach seiner Rückkehr. Die fast euphorische Stimmung der Heimkehr ist in diesem wunderschönen Werk spürbar. Wer Dvořák vor allem durch seine Symphonien oder „amerikanischen“ Werke kennt, dem offenbart dieses Quartett eine wunderschöne, introspektivere Seite des Komponisten.
Dvořáks glückseliger Gemütszustand steht im krassen Gegensatz zu dem Schuberts. Er schrieb sein 14. Streichquartett im Alter von 27 Jahren, während einer Zeit der Krankheit und innerer Unruhe. Einige Jahre zuvor war bei Schubert eine unheilbare Krankheit diagnostiziert worden. Angst, Bedrohung, Hoffnung und Resignation sind in der düsteren, aber tief berührenden Musik spürbar. Der zweite Satz basiert auf seinem Lied „Der Tod und das Mädchen“, in dem eine junge Frau den Tod anfleht, an ihr vorüberzugehen. Das international renommierte Pavel Haas Quartett stellt die beiden Werke einander gegenüber.
Dieses Konzert wird teilweise durch den Büchli-Fest-Meijerfonds ermöglicht.
Programm und Besetzung
Franz Schubert (1797–1828)
Streichquartett Nr. 14 d-Moll „Der Tod und das Mädchen“
Antonín Dvořák (1841–1904)
Streichquartett Nr. 14 A-Dur
Violine: Veronika Jarůšková und Marek Zwiebel | Viola: Šimon Truszka | Cello: Peter Jarůšek