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Río de Ropa – Fluss der Kleider
Samstag 28.06. 00:00 Donnerstag 10.07. 00:00 Donnerstag 24.07. 00:00 Donnerstag 14.08. 00:00
Hafenmuseum, Bremen
Das Hafenmuseum Bremen präsentiert erstmals Fotografien, Zeichnungen und Installationen des renommierten chilenischen Künstlers Máximo Corvalán-Pincheira. Seine Werke thematisieren die verheerenden Auswirkungen des unkontrollierten Flusses von aussortierter Kleidung aus dem Globalen Norden in den Globalen Süden. In der Atacama-Wüste im Norden Chiles befindet sich eine der größten Textilmüllhalden der westlichen Welt. Hier wachsen seit Jahren Berge aus aussortierten Kleidungsstücken, vor allem von billig und massenhaft hergestellten Produkten der Fast-Fashion-Industrie. Jährlich gelangen rund 44 Millionen Tonnen Kleidung über Iquique – einen der größten zollfreien Häfen Südamerikas – in die Wüste. Was nicht verkauft oder weiterverarbeitet werden kann, landet auf der Deponie. Der Textilmüll nimmt dabei die Form eines gigantischen Flusses an, der sich durch die Hügel der Wüste schlängelt. Gleichzeitig durchqueren jährlich Tausende von Migrant:innen das Gebiet zu Fuß, die meisten von ihnen aus Venezuela, Kolumbien und Ecuador. Die Arbeiten von Máximo Corvalán-Pincheira beschäftigen sich mit den katastrophalen ökologischen Zuständen, aber auch mit der Paradoxie globaler Grenzen: Während sie die Bewegungsfreiheit von Menschen rigoros einschränken, erlauben sie gleichzeitig den ungehinderten Strom von Textilien, Waren und Abfällen. „In der Ausstellung wird das Bild des Kleiderflusses, der die Atacama-Wüste überschwemmt, zu einem brutalen Symptom dieses Systems“, so Corvalán-Pincheira. Río de Ropa – Fluss der Kleider beleuchtet damit nicht nur die ökologischen und sozialen Ungerechtigkeiten, sondern offenbart auch die Widersprüche von Migrationspolitik und globalem Handel.