Mourning [A] BLKstar tragen die Trauer schon im Namen. Und diesem macht das US-amerikanische Kollektiv wahrlich alle Ehre. Doch wer bei „Trauermusik“ wehleidig-melancholische Klänge im Ohr hat, denkt diese ausschließlich als westeuropäisches Konzept. Vergleiche den grabesschweren Trauermarsch von Frédéric Chopin mit dem lebendigen Klang der New Orleans Jazz Funeral. Dabei kommen Mourning [A] BLKstar nicht aus Louisiana – sondern aus Cleveland, Ohio. Und genau, da war was: Das fantastische Kultursommer-Besuchsrekord-Konzert von Welshly Arms 2024 aus Cleveland, Ohio. Mourning [A] BLKstar überspannen amerikanische Popkultur der letzten 50 Jahre durch einen experimentellen Ansatz: durch das Betrachten der Vergangenheit und das Vorstellen neuer Zukünfte erzählen sie mit diversen Sänger:innen und in vielfältiger musikalischer Bandbreite von der sich aktuell entwickelnden Apokalypse Amerikas. Einflüsse, die so weit reichen wie Eddie Galles Spätsechziger-Jahre-Spiritual-Jazz-Opus Ghetto Music und die weltbekannten Werke der Dichterin, Dramatikerin und Essayistin June Jordan. All dies wird mit Soul, Blues, Gospel, Punk, Jazz und Hip-Hop zu einer einzigartigen Musik verbunden, die mit SAULT und dem Art Ensemble of Chicago vergleichbar ist. Live sind sie hierzulande u.a. bereits auf dem XJAZZ Berlin und dem Enjoy Jazz Festival zusammen aufgetreten bzw. haben sie just auch eine Einladung zum North Sea Jazz Rotterdam erhalten.