
Timsen
Mittwoch 30.04. 20:00
Grünspan, Hamburg
Mit seiner Band Santiano hat Hans-Timm „Timsen“ Hinrichsen nicht weniger als acht #1-Alben in den deutschen Charts platziert. Und doch ist der Sänger ein unglaublich bodenständiger Typ. Die Gründe dafür sind vielfältig – und haben doch alle einen Ursprung: seine Herkunft. Timsen wuchs als Bauernsohn in einem kleinen Dorf auf der schleswig-holsteinischen Geest auf. Noch heute lebt er in einem Dorf in der Nähe von Schleswig. Und selbst dann, wenn er in der Weltgeschichte unterwegs ist, hört man seine Heimat in jedem Wort: Kaum ein Gespräch mit ihm vergeht, ohne dass er ein paar Brocken feinstes Plattdeutsch einstreut. Es ist ein wichtiger Teil seiner Identität – und spielt auch auf seinem neuen Soloalbum eine zentrale Rolle. „Vun Hier“ heißt es und erscheint Anfang 2025 über DolceRita Music/Warner Music.
Das Besondere am Plattdeutschen: Es ist kein Dialekt wie Bayerisch oder Hessisch, sondern eine eigenständige Sprache. Sie wurde 1999 in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen aufgenommen und steht damit unter besonderem Schutz. Und noch etwas unterscheidet Plattdeutsch von anderen Sprachen: Es erfreut sich großer Beliebtheit.
Gerade in den letzten Jahren ist die ehemals westgermanische Sprache auf der Beliebtheitsskala nach oben geschossen. Vor allem bei jungen Leuten. Aber warum eigentlich? Die vielleicht plausibelste Erklärung: Platt steht weit mehr als Hochdeutsch für so ein Down-to-Earth-Gefühl, gepaart mit regionaler Verbundenheit. All das also, wofür auch Timsen steht. „Heimat ist vor allem ein Gefühl“, sagt er. „Ein Ort, an dem man sich wohlfühlt. Wo man sich angenommen fühlt. Vertrautheit spürt.“