
Renate Garen: „Perspektiven“-Natur und Mensch
Samstag 03.05 17:00Uhr
Galerie Schönhof, Jade
„Unterschiedliche Perspektiven, das bedeutet verschiedene Sichtweisen.
Mein realer Blick auf Menschen und Landschaften ist die eigentliche
künstlerische Voraussetzung für meine innere Haltung, d. h. vom ersten
Moment der Begegnung mit der Wirklichkeit bis zum gestalterischen
Prozess selbst.
Mein Blick ist sozusagen das „Rohmaterial“, das mit dem anderen
Material (Farben, Säuren usw.) zusammenwirkt und von mir zu einem
Bild verarbeitet wird. Meine landschaftlichen Motive sollen mehr zum
Ausdruck bringen als topografische Merkmale von Küste, Meer, Gebirge
oder Flusslandschaft. Bei den Porträts handelt es sich nur in
Ausnahmefällen um identifizierbare Personen (wie „Paula“ ModersohnBecker). In der Regel sind es Fantasie-Köpfe, Gesichter von alten und
jungen Menschen, Frauen und Männern, von Ernsten, Heiteren und
Liebenden.
Alle Themen, die sich mit Veränderungen in der Natur befassen, wie
Vulkanausbrüche, Überschwemmungen usw., natürliche und vom
Menschen verursachte, interessieren mich in meinen Arbeiten:
Schichtungen an Vulkanen mit ihren pyroklastischen Strömungen und
Einblicke in archäologische Untersuchungen der geologischen
Formationen, Wandlungsprozesse an den Küstenlandschaften,
besonders die Gezeiten an der Nordsee, wenn z. B. bei Ebbe im
Jadebusen ganze Moorflächen freigelegt werden.
In der künstlerischen Umsetzung all dieser äußeren und inneren
Eindrücke verwende ich in der Malerei oft die Techniken der Schüttung
oder der Décalcomanie, ein aleatorisches Verfahren. In meiner Arbeit der
letzten Jahre sind fast alle grafischen und malerischen Werke nach dem
Prinzip des „geleiteten Zufalls“ entstanden. Oft experimentiere ich dann
mit verschiedenen Farbmischungen (Acryl, Öl, Bitumen). In der Grafik
gibt es ähnliche Ausdrucksmöglichkeiten: Aquatinta, Aussprengtechnik,
Karborundum u. ä. Die dadurch entstandenen Strukturen verarbeite ich
weiter mit dem Ziel, den gewollten Ausdruck zu verstärken.“